2019 war für die Ostfriesische Volksbank eG ein besonderes Jahr – in zweifacher Hinsicht: Zum einen feierte die Genossenschaftsbank ihr 150-jähriges Bestehen, zum anderen wurden die wirtschaftlichen Ziele in allen Geschäftsbereichen deutlich übertroffen. „Das Wachstum unserer Bank ist ungebrochen. Die durchweg überdurchschnittlichen Zuwachsraten zeigen uns, dass unsere Kunden unsere Strategie unterstützen“, so Holger Franz, Vorstandsvorsitzender der Ostfriesische Volksbank eG, im Rahmen der diesjährigen Bilanzpressekonferenz in der Hauptniederlassung in Leer.
Auch im zurückliegenden Geschäftsjahr lag das Augenmerk der Genossenschaftsbank auf einem soliden Kreditgeschäft, einer bedarfsgerechten Kundenberatung sowie einem umfassenden digitalen Angebot, berichtete der Vorstand bestehend aus Holger Franz, Georg Alder und Joachim Fecht. Der Marktanteil im ostfriesisch-emsländischen Geschäftsgebiet zwischen der Krummhörn und Haren sowie im Kehdinger Land (Elbe) konnte so weiter ausgebaut werden. Die Ostfriesische Volksbank eG zählt damit zu den größten genossenschaftlichen Kreditinstituten in Nordwestdeutschland.
Dies bestätigt auch die vorläufige Bilanz. So hat sich der Kredit-bestand auf 1,8 Mrd. Euro (+ 9,2 Prozent) erhöht. Sowohl private als auch gewerbliche Finanzierungen wurden stark nachgefragt: Insgesamt 3.905 neue Finanzierungen mit einem Volumen von rund 623,6 Mio. Euro hat die Genossenschaftsbank 2019 abgeschlossen. Gleichzeitig ist das Einlagenvolumen um 9,8 Prozent auf mehr als 1,4 Mrd. Euro gestiegen. Damit beträgt die Bilanzsumme nun knapp 2,4 Mrd. Euro (+ 9,7 Prozent). Auch die Ertragslage der Ostfriesische Volksbank eG ist überdurchschnittlich: Mit 38 Mio. Euro liegt das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit über dem Niveau des Vorjahres und deutlich oberhalb des Branchendurchschnitts.
Hohe Nachfrage im Privatkundenbereich
Das Privatkundengeschäft war 2019 erneut durch eine sehr hohe Nachfrage an Baufinanzierungen gekennzeichnet. „Das Interesse am Bau oder Erwerb eines Eigenheims ist ungebrochen“, erläuterte Joachim Fecht. „Wir konnten unsere Marktposition mit attraktiven Konditionen, schnellen Kreditentscheidungen und einer optimierten Beratung stärken.“
Ein deutliches Wachstum ist ebenfalls beim ratierlichen Fondssparen zu verzeichnen. „Durch das unverändert niedrige Zinsniveau verliert das klassische Sparen weiter an Bedeutung. Wir zeigen unseren Kunden im Rahmen der Genossenschaftlichen Beratung daher passende, rentable Lösungen auf“, so Joachim Fecht. Hierzu zähle auch das Angebot offener Immobilienfonds als Alternative zu Direktinvestitionen.
Wachsendes Firmenkunden- und Schifffahrtsgeschäft
Das Firmenkundengeschäft der Ostfriesische Volksbank eG war 2019 durch eine konstant hohe Kreditnachfrage geprägt. Mit einem breit gefächerten Beratungsangebot sei es gelungen, diesen Geschäftsbereich weiter auszubauen. So unterstützt die Genossenschaftsbank Firmen nicht nur mit individuellen Finanzierungskonzepten und im Zahlungsverkehr, sondern beispielsweise auch bei der Nachfolgeplanung. Ein besonders starkes Wachstum ist im Schifffahrtsgeschäft zu beobachten. „Sowohl in der See- als auch in der Binnenschifffahrt ist der Kreditbestand zweistellig gewachsen“, so Holger Franz. Aufgrund der sehr guten Marktkenntnis und risikobewussten Strategie zähle die Ostfriesische Volksbank eG zu einem der attraktivsten Finanzierer der Branche.
Erfolgreiches Geschäftsjahr für die OVB-Immobilien GmbH
Die anhaltende Nachfrage im Bereich Immobilien spiegelt sich auch in der Immobilienvermittlung wider: Die OVB-Immobilien GmbH hat im vergangenen Jahr 164 Objekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 27 Mio. Euro vermittelt und damit das Vorjahresergebnis nochmals deutlich übertroffen. Das Tochterunternehmen der Ostfriesische Volksbank eG unterstützt sowohl Käufer als auch Verkäufer – von der Wertermittlung über die Vermarktung bis hin zum Kaufvertrag. 2020 erwartet Geschäftsführerin Carola Meyer-Diekmann im Immobilienmarkt weiterhin ein hohes Preisniveau: „Dem großen Kreis der Kaufinteressenten – resultierend aus dem Niedrigzinsumfeld – steht nach wie vor ein Angebotsengpass gegenüber“, so Carola Meyer-Diekmann.
Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung
Einen großen Dank sprach der Vorstand der Ostfriesische Volksbank eG den mehr als 300 Mitarbeitern aus. „Jeder Einzelne hat mit seiner Leistung und seinem Engagement großen Anteil am erfolgreichen Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres“, so Holger Franz. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Weiterqualifizierung des Personals. Insgesamt wurden 2.867 interne Fortbildungstage absolviert. Im Fokus standen die Erweiterung der digitalen Kompetenz und die Einführung in das neue Bankensystem, das seit Oktober eingesetzt wird. Acht Mitarbeiter haben zudem weitergehende Abschlüsse erworben. Großen Wert legt die Genossenschaftsbank nach wie vor auf die Förderung von Nachwuchskräften, indem sie kontinuierlich eine hohe Zahl an Ausbildungsplätzen zur Verfügung stellt (2019: 27 Auszubildende).
Moderne Geschäftsstellen für zeitgemäßes Banking
Mit 22 Filialen verfügt die Ostfriesische Volksbank eG weiterhin über ein starkes Filialnetz und ermöglicht ihren Kunden damit direkten Zugang zu den Leistungen vor Ort und den persönlichen Ansprechpartnern. Die Ausstattung der Räumlichkeiten wird stetig überprüft und optimiert. So wurde die 2018 begonnene Neugestaltung der Hauptniederlassung in Leer Anfang 2019 abgeschlossen. Die Beratungsräume der Niederlassung am Papenburger Untenende werden derzeit modernisiert und erweitert. „Wir möchten unseren Kunden modernes Banking ermöglichen. Hierzu gehört auch die Möglichkeit, zwischen persönlicher oder digitaler Abwicklung der Bankgeschäfte zu wählen“, so Vorstandsmitglied Georg Alder. Die Filialen seien daher auch zukünftig von zentraler Bedeutung.
Regionales Engagement
An ihrem wirtschaftlichen Erfolg hat die Ostfriesische Volksbank eG die Region 2019 aufgrund ihres 150-jährigen Bestehens im besonderen Maße teilhaben lassen: Im gesamten Geschäftsgebiet wurden 150 Bäume gepflanzt – für eine grüne Zukunft der Region. „In diesem Jahr war es uns wichtig, mit unseren Aktionen unseren Dank auszusprechen und damit ein Zeichen in der Region zu setzen“, so Joachim Fecht. Der anlässlich des Jubiläums produzierte Imagefilm ist daher zugleich eine Hommage an das Geschäftsgebiet. Darüber hinaus konnten sich Kunden im Sommer über ein kostenloses Freilicht-Sommerkino freuen und im Rahmen einer frei zugänglichen Wanderausstellung über die Geschichte der Bank informieren. Wie in den Vorjahren hat die Genossenschaftsbank zahlreiche Projekte und Veranstaltungen aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und der lokalen Vereine in ihrem Geschäftsgebiet mit knapp 200.000 Euro gefördert und zu rund 50 Veranstaltungen eingeladen. Hierzu zählte auch das hochkarätige Adventskonzert mit Prof. Matthias Kirschnereit und dem dogma chamber orchestra im Dezember.
Positiver Ausblick für 2020
Das zurückliegende Bankenjahr wurde von den Jubiläumsaktivitäten, den Entwicklungen am Geldmarkt und der Einführung eines neuen Bankensystems geprägt. „Wir sind sehr stolz, dass wir das Geschäftsjahr trotz erhöhter Belastung erfolgreich abschließen können“, resümierte Georg Alder. Der erwirtschaftete Gewinn fließt – nach Zahlung einer attraktiven Dividende – erneut in die Rücklagen sowie in das Kernkapital der Ostfriesische Volksbank eG. Damit erfüllt die Genossenschaftsbank nicht nur alle bestehenden sowie zukünftig zu erwartenden Kapitalanforderungen der Finanzaussicht, sondern schafft auch die Voraussetzung für weiteres Wachstum. „Wir blicken sehr positiv auf das kommende Geschäftsjahr und erwarten 2020 eine solide Ertragslage“, so Holger Franz. Die Bank sei gut auf die anstehenden Herausforderungen – wie die Folgen der anhaltenden Niedrigzinsphase – vorbereitet. Ziel sei es, dem Wachstumspfad weiter mit realistischen Zielen zu folgen und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit und Effizienz fortlaufend zu optimieren – so seien mit der Umstellung auf ein neues Bankensystem die Weichen für noch mehr Möglichkeiten im Online-Banking gestellt.