Das vergangene Geschäftsjahr war für die Ostfriesische Volksbank ein ganz besonderes: Zum einen feierte die Genossenschaftsbank ihr 150-jähriges Bestehen, zum anderen wurden die wirtschaftlichen Ziele übertroffen – trotz anspruchsvoller wirtschaftlicher Rahmenbedingungen u. a. durch die anhaltende Niedrigzinspolitik und zunehmende gesetzliche Vorschriften.
Ostfriesische Volksbank eG zieht Bilanz
Weiteres Wachstum in 2019
Der nun veröffentlichte Jahresabschluss zeigt in allen wichtigen Bereichen deutliche Wachstumsraten. Der Kreditbestand (1,8 Mrd. Euro), das Einlagengeschäft (1,5 Mrd. Euro) und die Bilanzsumme (2,4 Mrd. Euro) sind jeweils um rund 10 Prozent gestiegen. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit liegt mit 39 Mio. Euro oberhalb des Branchendurchschnitts.
Wachstumstreiber waren insbesondere eine starke Kreditnachfrage im gewerblichen Kreditgeschäft, z. B. im landwirtschaftlichen Bereich und in den Schifffahrtssegmenten, sowie der hohe Bedarf an privaten Baufinanzierungen. Ein lebhaftes Wertpapiergeschäft hat die Entwicklung zusätzlich positiv beeinflusst.
Die Vorstandsmitglieder der Ostfriesischen Volksbank, Holger Franz, Georg Alder und Joachim Fecht, zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des letzten Jahres. „Es ist uns gelungen, auch in herausfordernden Zeiten zu wachsen und gute Jahresergebnisse zu erwirtschaften“, so Holger Franz, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaftsbank.
Mit einem soliden Kreditgeschäft, einer bedarfsgerechten Kundenberatung sowie einem umfassenden digitalen Angebot ist es der Volksbank in den letzten Jahren gelungen, den Marktanteil im ostfriesisch-emsländischen Geschäftsgebiet zwischen der Krummhörn und Haren sowie im Kehdinger Land (Elbe) stetig zu erweitern und sich zu einem der größten genossenschaftlichen Kreditinstitute in Nordwestdeutschland zu entwickeln. „Dass diese Strategie so erfolgreich ist, verdanken wir auch unseren Mitarbeitern: Jeder Einzelne hat mit seiner Leistung und seinem Engagement Anteil an diesem Erfolg“, betonten die Vorstände.
Auswirkungen der Corona-Pandemie
Der Jahresabschluss sollte diesen Monat eigentlich im Rahmen der traditionellen Vertreterversammlung festgestellt werden. Aufgrund der mit der Corona-Pandemie einhergehenden Beschränkungen war dies allerdings nicht möglich, sodass die Aufgabe erstmals dem Aufsichtsrat übertragen werden musste. Möglich macht dies eine gesetzliche Regelung des Deutschen Bundestages, um die Handlungs- und Beschlussfähigkeit von Genossenschaften in der aktuellen Situation zu gewährleisten.
Ursprünglich hatte der Vorstand erneut die Ausschüttung einer sechsprozentigen Dividende an alle Mitglieder vorgesehen. Da die Folgen der Corona-Pandemie nicht absehbar sind, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aber – im Einklang mit der Europäischen Zentralbank – die Empfehlung ausgesprochen, auf die Auszahlung einer Dividende zu verzichten. Der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken e. V. (BVR) hat den angeschlossenen Instituten dringend angeraten, dieser Empfehlung Folge zu leisten. „Vor diesem Hintergrund haben wir trotz des guten Jahresergebnisses gemeinsam mit dem Aufsichtsrat beschlossen, zum jetzigen Zeitpunkt auf eine Dividendenausschüttung zu verzichten und voraussichtlich im November eine endgültige Entscheidung zu treffen“, erläuterte Vorstandsmitglied Georg Alder.
Guter Start in 2020
Das aktuelle Geschäftsjahr habe sich unter den gegebenen Umständen bisher gut entwickelt, ergänzte Vorstandsmitglied Joachim Fecht. Bisher sei es gelungen, dem Wachstumspfad weiter zu folgen. So hat sich der Kreditbestand in den ersten fünf Monaten auf über 1,8 Mrd. Euro (+ 3,4 Prozent) erhöht. Dieses Wachstum resultiert zu einem erheblichen Teil aus der Unterstützung der gewerblichen Firmenkunden. Hierbei werden überall dort, wo es möglich ist, zinsgünstige öffentliche Förderkredite eingebunden. Im Baufinanzierungsgeschäft hat sich die steigende Nachfrage trotz der Corona-Pandemie fortgesetzt. „Wir erleben sowohl in der Filiale als auch über unsere Online-Plattformen eine rege Geschäftstätigkeit“, so Joachim Fecht.
Das Einlagenvolumen ist um 7,8 Prozent auf knapp 1,6 Mrd. Euro gestiegen. Ein Zuwachs ist auch im Wertpapiergeschäft zu beobachten: Viele Kunden haben die kapitalmarktbedingten Schwankungen des Aktienmarktes für einen Einstieg oder zur Aufstockung genutzt.
In den vergangenen Monaten hat das Interesse der Kunden an digitalen Angeboten der Bank ebenfalls spürbar zugenommen. Die im März eröffnete „Online-Geschäftsstelle“ der Ostfriesischen Volksbank erfreut sich hierbei zunehmender Beliebtheit.
Mit Zuversicht in die Zukunft
Der Vorstand der Ostfriesischen Volksbank bleibt trotz der aktuellen Situation optimistisch. Nachdem sich die Bank Mitte März auf die neuen Rahmenbedingungen eingestellt und Vorsichtsmaßnahmen getroffen hat, erwartet Holger Franz in den nächsten Wochen eine weitere Normalisierung des Geschäftsalltags: „2020 wird etwas anders verlaufen als geplant. Unsere Bank ist aber sehr gut aufgestellt und auf diese sowie andere Herausforderungen vorbereitet.“
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