Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Am Dienstag präsentierte der Vorstand der Ostfriesischen Volksbank der Vertreterversammlung die Geschäftszahlen für 2023. „Wir sind in allen wichtigen Bereichen gewachsen und haben unsere Ertragslage weiter verbessert. Zusammengefasst: Es war unser Jahr“, verkündete Vorstands-vorsitzender Holger Franz.
Erfolgsjahr für Ostfriesische Volksbank eG
Rekordergebnis für 2023 / Mitglieder erhalten Sonderdividende

Einlagen und Kredite mit deutlichem Plus
Die Bilanzsumme ist um 7 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro gestiegen. Großen Anteil hieran haben die Kundeneinlagen. Ihr Volumen betrug zum Jahresende 2,7 Mrd. Euro (+ 8 Prozent). Der Kreditbestand hat sich um 4,3 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro erhöht. „Die höheren Zinsen haben die Investitionsfreude zwar etwas gebremst, das Kreditgeschäft war aber trotzdem vital“, beschrieb Georg Alder. Schwerpunkt des privaten Kreditgeschäfts waren Baufinan-zierungen. Im gewerblichen Segment hat die Genossenschaftsbank ihren Marktanteil deutlich ausgebaut. „Wir haben rund 600 neue gewerbliche Kunden gewonnen“, verriet Holger Franz. Außerdem wurden letztes Jahr die ersten neu bestellten Seeschiffe ausgeliefert, sodass das Kreditvolumen der Handelsseeschifffahrt gestiegen ist. In der Binnenschifffahrt wurden viele Sondertilgungen geleistet. Dadurch ist der Kreditbestand in diesem Geschäftsfeld leicht gesunken.
Mitglieder erhalten Sonderdividende
Die positive Entwicklung zeigt sich in der Ertragslage der Ostfriesischen Volksbank. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit liegt bei fast 80 Mio. Euro und damit auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Davon profitieren auch die knapp 29.000 Mitglieder. Die Vertreterversammlung hat einstimmig beschlossen, zusätzlich zur regulären eine Sonderdividende auszuschütten. Damit partizipiert jedes Mitglied mit insgesamt 9 Prozent Dividende am Erfolg der Genossenschaftsbank. Der übrige Gewinn fließt in das Eigenkapital.
Wirtschaftliches Umfeld bleibt herausfordernd
Holger Franz betonte, dass die Entwicklung der Ostfriesischen Volksbank besonders sei. Dies zeige ein Blick auf die letzten 10 Jahre: Das Kreditvolumen ist in dieser Zeit um fast 150 Prozent gestiegen, das Einlagenvolumen hat sich sogar verdreifacht. „Keine Zahl dokumentiert besser das uns entgegengebrachte Vertrauen“, fasste Holger Franz zusammen. Die Stabilität des gesamten genossenschaftlichen Finanzsektors trage entscheidend dazu bei. Weitere Erfolgsfaktoren seien die enge Kundenbindung sowie attraktive Konditionen. „Außerdem wäre es ohne die positive Wirtschaftsentwicklung der Region nicht möglich gewesen, so stark zu wachsen“, unterstrich Holger Franz.
Perspektivisch gehen die Vorstände von geringeren Wachstums-raten aus – vor allem im Einlagenbereich. Zum einen aufgrund des bereits hohen Marktanteils, zum anderen aufgrund wirtschaftlicher Faktoren. „Sobald sich die konjunkturelle Lage stabilisiert, werden Unternehmen und Privatpersonen wieder mehr investieren“, erläuterte Holger Franz. Diverse Seereedereien haben bereits weitere Schiffe, die den neuesten Umweltstandards entsprechen, in Auftrag gegeben. Hierdurch werden Teile des heutigen Einlagenvolumens sukzessive in diese Projekte abfließen. Hinzu komme der demografische Wandel, der zu weniger jungen Sparerinnen und Sparern führe. Dies werde den Wettbewerb um Einlagen erhöhen. „Eine enge Kundenbindung und gute Konditionen werden entscheidend sein“, betonte Georg Alder.
Zusätzlich rechnen die Vorstände damit, dass die kurzfristigen Zinsen leicht sinken. „Wir raten unseren Kunden deshalb, ihr Geld tendenziell langfristig anzulegen“, so Georg Alder. Die Genossen-schaftsbank habe ihre Wertpapierbestände weiter ausgebaut und auf lange Laufzeiten gesetzt.
Anforderungen an Banken steigen
Neben der wirtschaftlichen Lage beschäftigt die Vorstände die zunehmende Regulierung. Die Dokumentationserfordernisse seien stark gewachsen und binden Kapazitäten. Begleitet wird diese Entwicklung von dem Fachkräftemangel. „Zum Glück sind wir als größte genossenschaftliche Bank in der Weser-Ems-Region weiter attraktiv für Bewerberinnen und Bewerber“, erklärte Holger Franz. Ergänzend habe die Genossenschaftsbank ihre Ausbildungsquote deutlich erhöht.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Trotz dieser Herausforderungen blicken die Vorstände sehr optimistisch in die Zukunft. „Wir werden uns weiter auf einem sehr hohen Niveau bewegen“, prognostizierte Holger Franz. Der langfristige Erfolg ermögliche es, in Personal und neue Technologien zu investieren sowie neue Geschäftsfelder zu erschließen. So habe die Genossenschaftsbank ein spezialisiertes Team für regenerative Energien ausgebildet. Allein in diesem Geschäftsfeld erwartet die Bank in den nächsten Jahren ein neues Geschäftsvolumen in Höhe von 250 Mio. Euro.
Gemeinsamer Erfolg
Die Vertreterversammlung würdigte die Leistung des Vorjahres durch die vollständige Entlastung des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates.
Außerdem bestätigte die Versammlung Thomas Ehrlich, Johannes Hagen und Bernd Lindemann als Aufsichtsratsmitglieder. Die Wiederwahl war durch Ablauf der Wahlperiode notwendig geworden. Svend-Jörk Sobolewski ist aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder angetreten. Altersbedingt ausgeschieden ist Folkmar Ukena. Er war seit 2006 im Aufsichtsrat tätig – seit 2012 als Vorsitzender des Gremiums. Seine Verdienste und sein hohes Engagement wurden von seinem bisherigen Stellvertreter und Nachfolger, Rolf Warnders, ausführlich gewürdigt und von großem Applaus der Vertreterschaft begleitet.
Abschließend sprachen Holger Franz, Georg Alder und Guido Mülder der Belegschaft, den Vertreterinnen und Vertretern, Mitgliedern, Kundinnen und Kunden sowie dem Aufsichtsrat ihre Wertschätzung aus: „Vielen Dank für Ihre Loyalität und Ihr Engagement. Sie schaffen die Grundlage für diesen Erfolg“.
